10.12.2022

Mössingen kassiert eine deftige Niederlage zum Abschluss der Hinrunde und muss zum Meisterschaftsanwärter abreißen lassen, der seine Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Es wurde viel geschrieben, geredet und der Partie teilweise kreative Namen gegeben (Showdown unterm Lichtenstein, Knüller unterm Schloss,…). Es ließ sich angesichts der Konstellation auch nicht verleugnen, dass es eine bedeutende Partie der diesjährigen Landesligasaison werden würde. Zum einen trafen der Tabellenführer auf den direkten Konkurrenten, dessen Trainer aus dem eigenen Ort kommt, zum anderen verabschieden sich die Teams in die Winterpause und konnten sich so selbst ein vorweihnachtliches Geschenk bescheren. Die Spvgg-Kommandogeber bereiteten ihr Team daher in akribischer und mühevoller Arbeit auf den Konkurrenten vor.
Die SG scheiterte mit ihrem ersten Wurf zu Spielbeginn am Außenpfosten und Mössingen hätte direkt die Chance gehabt, in Führung zu gehen. Doch die Gäste warfen aber zunächst den SG-Schlussmann Maier warm und die Hausherren ließen sich nicht lange bitten. Beim 6:2 nach zehn gespielten Minuten musste Michael Tröster schon die erste Auszeit nehmen. Seine Schützlinge waren überhaupt nicht in der Partie. In der Abwehr wurden riesige Lücken angeboten und im Angriff fehlte der letzte Durchsetzungswille. Dass O/U’s Topscorer Grauer bereits nach acht Minuten die zweite Zeitstrafe kassierte und rotgefährdet vom Platz musste, wurde zur Randnotiz. Für ihn kam nämlich Felix Schwille in die Partie, der die Spvgg-Hintermannschaft an der Nase herumführte und mit neun Treffern einen Sahnetag erwischte.
Mössingen stellte im Angriff und in der Abwehr um, konnte aber nicht verhindern, dass der Tabellenführer mit 15:8 zur Halbzeit schon vorentscheidend enteilt war. In der zweiten Halbzeit wollten die Steinlachtäler zumindest ein Debakel verhindern. Das einzige was sich aber steigerte, war der Rückhalt von etwa 50 mitgereisten und bis zum Schlusspfiff lautstark anfeuernden Anhängern. Beim 24:14 ging die SG das erste Mal mit zehn Toren in Führung. Der Rest der Partie bekamen die 300 Zuschauer in der rappelvollen Ernst-Braun-Halle noch den ein oder anderen Kempa-Trick serviert - Mössingen hatte komplett den Faden verloren und machte zum Teil hanebüchene Fehler.
„Wir müssen anerkennen, dass O/U in jeder Phase des Spiels und auf jeder Position die klar bessere Mannschaft war. Uns tut’s für unseren Trainer leid, der uns auf alles vorbereitet hat, wir es aber nicht umgesetzt bekommen. Das spricht aber auch für die individuelle Klasse der SG. Nichtsdestotrotz haben wir eine ordentliche Hinrunde gespielt und werden in der Rückrunde wieder angriffen!“, richtet Kapitän Roman Midinet den Blick nach vorne.

Die Sportvereinigung überwintert mit 14:4 Punkten auf Platz 2. Die SG konnte sich mit 16:0 Punkten an der Spitze absetzen.

Es spielten: Ott, Frohberger (beide Tor), Gesk (2), Felger (2), Midinet, Schgleich (2/1), Kußmann (3), Apakhan (3), Bock (4), Lörz (2), Sulz (2), Gauger, Göhner (2), Rath