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Spielbericht M1 KW 3 2019-20

HSG Baar - Spvgg Mössingen 21:25 (10:15)
18.01.2020

Die Landesligamannschaft aus dem Steinlachtal konnte auch auswärts punkten und liegt jetzt in der Tabelle auf einem soliden achten Platz, punktgleich mit dem Tabellennachbarn aus Pfullingen.

Was nach ein paar Spielminuten für die Jungs vom Trainergespann Tröster/Hipp als sichere Beute aussah, wurde im letzten Viertel des hart aber immer fair umkämpften Matchs zum wahren Krimi. Die Spvgg, am Samstagabend klar die technisch bessere Mannschaft, ließ nur einmal einen Ausgleich zum 1:1 zu, um dann zunächst unaufhaltsam davonzueilen. Vorne spielte man gefällig und konnte immer wieder durch schöne Anspiele die Kreisläufer in Szene setzen. Die Abwehr, ein Bollwerk, das dem Gastgeber keine Entfaltungsmöglichkeiten gewährte und aufs Neue ins Zeitspiel brachte. Erst in der 17. Spielminute konnte die HSG zum dritten Male den Ball im Mössinger Gehäuse unterbringen (3:9), nicht zuletzt, weil Michael Geiger im Tor einen guten Tag erwischte. Die Blauen nahmen sich aber zu Ende der ersten Halbzeit eine künstlerische Pause, man agierte nicht mehr so konzentriert wie in der Anfangsphase und die Gastgeber nutzten diese Chance für einige einfache Tore zum 10:13. Doch zum Pausenpfiff berappelten sich die Steinlachtäler und stellten die Hallenanzeige auf 10:15. Martin Irion, der Kommandogeber der HSG Baar, stellte auf eine außergewöhnliche Spieltaktik um und verordnete seiner Mannschaft eine doppelte Manndeckung für die Halbspieler des Gegners. Im Angriff agierten die Hausherren mit dem siebten Feldspieler und spielten die gesamte Partie mit nur einer Auslösehandlung. Mössingen reagierte anfangs gelassen, kam noch zu zwei einfachen Toren durch Schleich und Dietrich (17:10), um sich dann aber immer wieder in Scharmützel zu verstricken. Der Gegner nutzte diese Gelegenheit, brachte jetzt die Spvgg immer wieder ins Zeitspiel und zu technischen Fehlern. Als dann Albert Tafelmaier die HSG auf drei Tore heranbrachte (14:17), kochte die Halle. Getrübt wurde die stimmungsvolle Kulisse in Trossingen leider von einigen Anhängern der Gastgeber, die Beleidigungen unterhalb der Gürtellinie zum Besten gaben. Es war Zeit für das Mössinger Trainerteam den grünen Auszeitkarton abzustecken. Die Gastgeber witterten jetzt Morgenluft, kämpften wie die Löwen um jeden Ball, hatten auch jetzt das Glück des Tüchtigen und fast jeder Wurf auf das Mössinger Tor wurde zum Treffer. Die Spvgg aber zeigte Nerven, ließ sich von der aufgeheizten Stimmung der Halle beeindrucken und traf entweder nur Holz oder den gegnerischen Torwart, der zur Höchstform auflief. Trainer Irion nahm noch eine Auszeit, die Wirkung zeigte und schon eine Minute später kam es zum Anschlusstor (19:20) durch den Kreisläufer der HSG. Tröster wechselte jetzt auf rechts mit Lukas Sulz, der seine Bänderdehnung gerade so auskuriert hatte, dieser nahm sich ein Herz und brannte in Spielminute 56. eine Fackel ins gegnerische Tor zum 22:20 ab. Die HSG reagierte mit ihrer zweiten Auszeit, wohl um das Unmögliche noch möglich zu machen. Als dann die Mössinger nach einer Zeitstrafe nur noch zu fünft auf der Platte standen, ahnten die vielen mitgereisten Fans nichts Gutes. Aber der Gastgeber schwächte sich selbst noch in den letzten Spielminuten durch eine doppelte Zeitstrafe und als Simon Schleich zwei Minuten vor Schluss seinen dritten Siebenmeter sicher verwandelte, war die Messe gelesen. Wieder einmal hatte sich gezeigt, dass ein Spiel über 60 Minuten geht und im Handball auch eine hohe Führung egalisiert werden kann, wenn der Gegner wie an diesem Tag, bis zur letzten Minute kämpft. Erfahrungen, die sich die Blauen merken sollten, wenn es am nächsten Sonntag gegen die Reserve von Weilstetten in der Steinlachhalle geht. Anpfiff ist um 18.00 Uhr.

Es spielten: Geiger, Ott (beide Tor), Widmaier (1), Dietrich (4), Felger (2), Eißler (1), R. Midinet (1), Schleich (7/3), Apakhan (1), Bock (4), Sulz (1), Flammer (1), Eisenbichler (2), A. Midinet