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Spielbericht M1 KW 44 2024/25

SG Ober-/Unterhausen – Spvgg Mössingen

43:37 (19:17)

SG Ober-/Unterhausen – Spvgg Mössingen 43:37 (19:17)

 Im Derbykracher der Verbandsliga musste sich die Sportvereinigung in einer bis auf den letzten Platz besetzten Ernst-Braun-Halle am Ende eines tollen Handballspieles verdient geschlagen geben.

„Wir haben noch eine Rechnung offen“ – so hatten es die Gastgeber im Vorbericht formuliert, in Anspielung auf das sensationelle Herzschlagfinale der Landesliga vor zwei Jahren, das die Sportvereinigung damals souverän gewinnen konnte, der Stachel saß offensichtlich noch tief.

Entsprechend motiviert gingen die Gastgeber um ihren Kapitän und Haupttorschützen Florian Grauer ins Spiel, überzeugten mit aggressiver Abwehrarbeit und sehr schönem Kleingruppenspiel. Mössingen indes überraschte mit einer Abwehrvariante und nahm in Teilen den Gastgebern den Schwung, 4:4 stand es nach 10 Zeigerumdrehungen. In der Folge erspielte sich die SG OU leichte Feldvorteile, Mössingen konnte in der Abwehr nicht überzeugen, beim 11:9 nahm Trainer Michael Tröster die Auszeit, dennoch blieb der 2-Tore-Vorsprung für OU meist bestehen (19:17 zur Halbzeit) – Mössingen konnte sich bei einem entfesselt aufspielenden Sebastian Bock bedanken, dass der Vorsprung nicht höher ausfiel, die Lichtensteiner beantworteten über Minuten hinweg leider jedes Tor der Spvgg mit erfolgreichem Tempospiel.

In der torreichen zweiten Halbzeit konnten die Lichtensteiner zunächst bis auf 28:24 davonziehen, die 400 lautstarken Fans beider Lager sahen nun eine das Tempo forcierende und weiterhin spielstarke Truppe auf Seiten der Gastgeber – Mössingen, durch den zusätzlichen Ausfall von Lukas Sulz (Sprunggelenk) und Ruben Gesk (Knie) geschwächt, machte auf Mission „Jugend forscht“. Meistens standen vier Feldspieler U20 auf dem Platz. Und die machten sich an die Aufholjagd: Hendrik Müller und Frieder Seidel führten geschickt Regie, Jona Göhner traf sicher, sogar Torwart Chris Frohberger durfte sich in die Torschützenliste eintragen: Beim 34:34 war das Spiel wieder ausgeglichen, die Halle tobte. Mössingen vergab aber die Chance auf die Führung, produzierte stattdessen technische Fehler und verwarf frei – die Gastgeber bedankten sich und zogen vorentscheidend auf 40:36 davon. Am Ende fiel der Sieg mit 43:37 etwas zu hoch aus, er war aber durchaus verdient für ein routiniertes Team der Gastgeber, die ihrer Genugtuung ob des Sieges deutlich mit Jubel in Richtung Mössinger Fanblock zum Ausdruck brachten, was in den letzten Minuten noch für unnötige Emotionen sorgte.

Als Nebenbemerkung sei noch erwähnt, dass das Schiedsrichtergespann Kain Sauer (Rietheim/Weilheim) und Thomas Ströh (TV Weingarten) um ihre Aufgabe an diesem Abend mit Sicherheit nicht zu beneiden waren, sie zeigten aber eine unaufgeregte, souveräne und dadurch insgesamt wirklich starke Leistung.

Mössingens Trainer Michael Tröster war nicht unzufrieden: „Nach dem schwachen Spiel letzte Woche haben wir heute einen Schritt nach vorne gemacht – aufgrund unser Kadersituation und auch bei diesem starken Gegner hätte aber alles passen müssen – aber Ende waren hinten einfach die Lücken zu groß, 43 Gegentreffen sind halt zu viel.“ Mössingens Co-Trainer Jens Hipp sprach indes vielen der anwesenden Zuschauer aus der Seele: „Am Ende war das heute auch Werbung für den Handballsport in einem rassigen Spiel mit viel Tempo“.

Es spielten: Chris Frohberger (1)/Samuel Tum (Tor), Luis Eisenbichler (4), Simon Heinicke, Tim Schiller, Paul Rath, Hendrik Müller (5), Harun Apakhan (n.E.), Max Mayer (n.E.), Sebastian Bock (10/1), Till Kussmann (6), Frieder Seidel (5), Jona Göhner (1), Pelle Weinhart (3).

Bildunterschrift: Mit Til Kussmann zeigte ein weiterer Youngster eine überzeugende Leistung im Lokalderby – er machte das halbe Dutzend voll.