SG Tübingen 2 – Spvgg Mössingen 2 32:28 (19:18)

Unzufriedener Abschluss einer bis dahin zufriedenstellenden Rückrunde

Am Samstag, den 03. Mai 2025, stand für die Frauen 2 der Spvgg Mössingen das letzte Saisonspiel an – und das hatte es in sich: Derbyzeit gegen den Tabellennachbarn SG Tübingen 2! Vor voller Tribüne in der Kreissporthalle wollten die Mössingerinnen ihre starke Rückrunde krönen. Doch am Ende musste sich das Team nach einem intensiven Spiel mit 32:28 geschlagen geben.

Dabei begann die Partie vielversprechend: Mössingen startete wach und zielstrebig. Sophia Bernhardt setzte gleich zu Beginn ein Ausrufezeichen und erzielte in kurzer Folge mehrere Tore. Auch Laura Dürr zeigte einmal mehr Nervenstärke vom Siebenmeterpunkt und verwandelte sicher. Das Zusammenspiel in Angriff und Abwehr funktionierte, und Mössingen konnte sich früh eine Führung erarbeiten. Doch nach den ersten Wechseln kam ein Bruch ins Spiel. Technische Fehler und Ballverluste häuften sich – Tübingen nutzte diese konsequent zu schnellen Tempogegenstößen. Innerhalb weniger Minuten war der schön herausgespielte Vorsprung dahin, und in der 23. Minute hatten die Gastgeberinnen ausgeglichen. Bis zur Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, mit dem besseren Ende für Tübingen – Halbzeitstand: 19:18.
  

Nach dem Seitenwechsel kam Mössingen motiviert zurück aufs Feld und glich in der 34. Minute zum 21:21 aus. Doch so schnell der Ausgleich erzielt war, so schnell entglitt das Spiel wieder. Tübingen fand erneut besser in die Partie, während Mössingen zunehmend Probleme im Abschluss hatte. In der 41. Minute stand es bereits 27:23 – ein Rückstand, von dem sich die Gäste nicht mehr richtig erholen sollten. Ein Tiefpunkt folgte: Über zehn Minuten gelang Mössingen kein Treffer. Tübingen nutzte diese Phase gnadenlos aus und baute die Führung weiter aus. Erst in der 54. Minute konnte Laura Dürr erneut einnetzen – da stand es allerdings bereits 30:24. In den letzten sechs Minuten mobilisierte Mössingen nochmal alle Kräfte, verkürzte den Rückstand und zeigte Kampfgeist bis zur letzten Sekunde. Ein großes Lob gilt in dieser Partie Torhüterin Jorina Pieta, die mit zahlreichen Paraden – darunter mehrere freie Würfe – Schlimmeres verhinderte. Ohne ihren starken Rückhalt wäre der Endstand am Ende wohl deutlich höher ausgefallen. Doch trotz aller Bemühungen reichte es nicht mehr, das Blatt zu wenden – das Derby endete mit 32:28 für die SG Tübingen 2.

Auch wenn das Derby zum Abschluss verloren ging, können die Frauen 2 der Spvgg Mössingen mit Stolz auf diese Saison zurückblicken – vor allem auf das, was sie im neuen Jahr daraus gemacht haben. Denn die Hinrunde verlief alles andere als optimal: Verletzungspech, fehlende Konstanz und einige knappe Niederlagen sorgten dafür, dass das Team zur Winterpause auf einem unzufriedenen 6. Tabellenplatz stand. Zu oft wurden gute Ansätze nicht mit Punkten belohnt – und die Stimmung war spürbar gedrückt.

Doch genau in diesem Moment fiel in der Kabine ein Satz von Marissa Hammerschmidt, der zur Wendung der Saison wurde:
„Jetzt sind wir die Underdogs – mit uns wird keiner in der Rückrunde rechnen, also können wir nur noch gewinnen.“ Und genauso trat das Team nach der Winterpause auf: selbstbewusst, entschlossen und mit ganz viel Herzblut. Es folgte eine beeindruckende Serie von fünf Siegen in Folge – gegen Gegner, gegen die man in der Hinrunde oft noch das Nachsehen hatte. Mössingen zeigte, was möglich ist, wenn jede für die andere kämpft und das Team im Mittelpunkt steht. Die Entwicklung der Mannschaft ist deutlich spürbar – nicht nur sportlich, sondern auch im Zusammenhalt. Der verdiente 5. Platz zum Saisonende ist deshalb nicht nur eine Zahl, sondern ein Zeichen dafür, wie viel Potenzial in dieser jungen Mannschaft steckt.
  

Besonders erfreulich: Trainer Jürgen Möck hat bereits für die kommende Saison zugesagt – ein wichtiges Signal der Kontinuität und des Vertrauens. Mit seiner ruhigen, klaren Art und dem Blick fürs Wesentliche hat er das Team über die Saison hinweg begleitet und entscheidend zur positiven Entwicklung beigetragen.

Jetzt heißt es: durchatmen, regenerieren – und dann mit neuer Energie zurückkommen. Denn wenn eines klar ist, dann das:
Diese Underdogs haben noch lange nicht genug!

Es spielten: Jorina Pieta, Jonna Ehmann (beide TW), Laura Marie Dürr (13), Sophia Bernhardt (5), Lea Arlinghaus (3), Nina Hausch (2), Lisa Marquardt (2), Lara Bader (1), Jacqueline Müller (1), Albina Sulejmani (1), Sophie Harr, Sina Hügler, Lina Luz, Nina Werner
Offizielle: Jürgen Möck, Leonie Krauss, Pauline Müllerschön, Leonie Wurster